Tag 3

Tag 3

Montag, 07.07.2025

Der Tag beginnt früh für uns. Frühstück um 7:30 Uhr. Heute wollen wir zur Schule Children of God [Karte: 1], zum Friedenszentrum Akrofi-Christaller in Akropon fahren und danach unsere lange Busfahrt nach Kumasi antreten. Wir laufen wieder in das andere Haus zum Frühstücksraum. Dort hat Uli alle kleinen Glastische zu einer Reihe mit den schönen afrikanischen Holzstühlen zusammengestellt. So können wir mit Joseph (guide) und mit Dickson (driver) an einer Tafel sitzen. Es gibt zum Frühstück Toast mit Rührei und etwas Paprika, dazu zwei Würstchen, die Fred für uns gekauft hat, ebenso Mango und Avokado. Sehr lecker. Wir starten direkt nach dem Frühstück und fahren mit unserem großen 14-Sitzer Bus durch die Stadt. Unsere Fahrt geht nach Adenta-Medina. Unterwegs sammeln wir Freds Freund John ein. Er kennt den Weg zur Schule und er will mit uns nach Kumasi fahren, um dort 3 Tage für seine Firma zu arbeiten. Vor der Abfahrt packen wir noch unsere Mitbringsel ein: 2 ausrangierte Handys, Duschgel, Sweets for the Kids. Unsere Fahrt geht durch dichten Berufsverkehr. Mit Johns Navigationshilfe finden wir die neue Community School "Children of God".

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Erst vor 2 Jahren ist der Neubau der Schule fertig gestellt worden. Seine Geschichte begann, als drei Studenten, 2 deutsche und 1 Amerikaner Johannes, Katharina und Sean, ein Studiensemester in Ghana verbrachten. Während dieser Zeit lernten diese 3 die Lehrer Kofi und Cujoe kennen, die in in einer Garage Schulkinder unterrichteten. Gemeinsam mit jungen Ghanaen bauten die jungen Leute mit Spenden ein Holzschulgebäude, in dem 60-80 Schüler unterrichtet wurden. Einige Jahre lief der Schulunterricht in diesem Schulhaus. Dann verlängerte der Besitzer des Schulgrundstückes den Mietvertrag nicht, so dass eine neue Schule gebaut werden musste. Johannes Stern aus Camberg hörte von der Ghana Partnerschaft im Dekanat. Er kam in den KV Wolfenhausen, stellte das Projekt vor und bat um Spenden und ein Spendenkonto. Als wir an disem Morgen die Schule erreichen, werden wir schon erwartet. Die Schule ist von einer Mauer mit Tor umgeben. Das Tor wird geöffnet und wir dürfen in den Schulhof fahren. Ein paar neugierige Schulkids kommen in ihren orangen Schulinformen aus der Klasse. Kofi, der Rektor begrüßt uns herzlich. Er führt uns durch alle Schulklassen.

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Zuerst sind wir bei den Kindergartenkindern. Die Erzieherin singt mit den Kindern ein Lied. Es ist wunderschön, zu sehen, welche Freude die Kleinen dabei haben. Wir gehen in jedes Klassenzimmer, das so anders aussieht als in Deutschland. Hölzerne Schulbänke, kahle Wände, eine grüne Tafel, die Schulglocke steht auf dem Pult.

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Viele Schukinder sind ein bisschen verschüchtert über unseren Besuch. Sie haben noch nie einen Europäer mit weißer Haut gesehen. Nachdem wir in allen Klassen waren, gehen alle Schulkinder in einen großen, leeren Schulraum. Wir bekommen Stühle. Die Schulkinder der ganzen Schule sitzen uns gegenüber und singen für uns mehrere christliche Lieder. Auch die kleinsten Kindergartenkinder sind mit Begeisterung dabei.

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Im Anschluss sagen einige Schüler vorne den Schulkindern zugewandt auswendig gelernte Verse und Gedichte auf. Wir sind alle sehr angerührt. Ermutigt durch diese Freude am Singen, singen wir das Lied: "Lobe den Herrn meine Seele" Danach verteilen wir unsere Geschenke. Die Kinder sind happy über die Süßigkeiten.

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Durch eine großzügige Spende eines Münsterer Gemeindeglieds hatten wir der Schule schon im Vorhinein 1000 Eiro geschickt.

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Nach einem Gruppenphoto mit Kindern und Lehrern fuhren wir weiter zum kirchlichen Friedenszentrum nach Akropong [Karte: 2]. Das Akrofi Christaller Institut ist eine Bildungseinrichtung oder auch eine kleine Universität, die verschiedene theologische Abschlüsse anbietet, berufsbegleitend, aber auch als eigenes Studium. Im Rahmen der EMS Gemeinschaft wird gerade ein Kurikulum gebildet Young Peace Programm. Dieses soll jungen Erwachsenen aus Afrika und Asien Gelegenheit bieten, Friedens und Konfliktforschung zu studieren, um die Erkenntnisse in den eigen Kirchen einzubringen. Im Friedenszentrum wartete man schon auf uns. Der Ökumene Beauftragte Pfarrer Andrew Odjawo und Pfarrer Sule Saar begrüßten uns. Professor Dr Michael Nortey informierte uns mit einer Powerpoint Präsentation über die Arbeit des Zentrums.

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Der Raum wurde gekühlt mit Klimaanlage, so dass einige von uns ziemlich froren und froh waren, wieder nach draußen in die Wärme zu gehen. Im Anschluss nach einer Gesprächsrunde führte man uns durch den Gebäudekomplex, dessen Gründung auf die Basler Mission zurückgeht. Ein Mitarbeiter erzählte uns dabei detailiert die Geschichte. Besonders beeindruckend war die Bibliothek mit theologischer und afrikanischer Literatur und das im Keller liegende gekühlte Archiv.

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Hier lagern Bibeln und Bibelübersetzungen, die zum Teil auch von Deutschen angefertigt waren. Beeindruckend war eine überdimensionale Bibel, die von einem Deutschen in Twi übersetzt worden war. Bei unserem Rindgang durch das quadratisch angelegte Friedenszentrum mit Innenhof sahen wir zwischen den Häusern spielende Schulkinder auf dem Schulhof der auf der Straße gegenüberliegenden Grundschule.

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Weil hier so viele Deutsche waren, heißt die Straße Hannoverstraße. Nach dem Rundgang sind wir zum Lunch eingeladen. Der Tisch ist feierlich mit weißen Tischdecken und Porzelan gedeckt. Es gibt wieder leckeren Gemüsereis, Spagetti, gebackene Aubergine, Salat und Chilisoßen. Wir machen ein Abschiedsphoto und machen uns gestärkt auf den Weg nach Kumasi.

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Es ist schon später Nachmittag und wir fahren in den Abend hinein. Eine Busreise auf der einzigen Straße nach Kumasi ist ein Abenteuer. Bilder wie im Kino ziehen an uns vorbei. Straßenstände mit leckerem Obst und Gemüse, mit Yamswurzeln, Menschen, die alles Mögliche auf dem Kopf tragen, spielende Kinder am Straßenrand, kleine Dörfer mit sandigen Wegen, kleine Kirchen und ein paar Moscheen, weite Strecken mit viel grünem Buschland, einzelne hohe Palmen, Stapel von Autoreifen, kaputte Autos, große Löcher auf der Fahrbahn, machmal auch Sandpisten, große überladen LKWs.

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Die Straße ist zweispurig und immer wieder ist das Überholen von langsamen Gefährten ein Abenteuer. Es gibt keine Straßenbeleuchtung. Unser driver Dickson fährt sicher und bedacht auf dieser gefährlichen Straße. Wir kommen in der Dunkelheit in unserem Hotel in Kumasi an. Praise the Lord, Halleluja Mit allen Zwischenhalten waren wir 8 Stunden unterwegs. Wir werden im Basel Mission House erwartet und bekommen alle ein schönes Einzelzimmer mit Bad. Wir stellen unser Gepäck in die Zimmer und gehen mit dem jungen Franchesco von der Rezeption fußgängig in eine Bar [3], Das war ein laaaanger Tag. Our Lord has lead us safly to Kumasi.

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Bettina

Karte von heute

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