Tag 1

Tag 1

Samstag, 05.07.2025

Samstag, 5.7.2025, es ist kurz vor Acht. Eine Gruppe von 7 Personen steht mit Koffern, Taschen und Handgepäck vor dem Limburger ICE Bahnhof, abfahrbereit zum Frankfurter Flughafen [A].

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Wir sind eingeladen von der Partnerkirche unseres Dekanates und machen uns auf den Weg nach Ghana. 14 Tage werden wir uns in diesem Land aufhalten.

Zu unserer Gruppe gehören Bettina Bender. Sie war selbst schon viele Male in Ghana, kennt Land und Leute, hat und hält die Kontakte zu unserer Partnerkirche und unseren Ansprechpartnern vor Ort. Gut, dass wir sie in unserer Gruppe mit dabei haben.

Gleiches gilt für Uli Baege. Er ist im Zentrum Ökumene unserer Landeskirche Referent für Entwicklung und Partnerschaft in Afrika, ist also verantwortlich für die Partnerschaftsbeziehungen nach Afrika. Er hat viele Länder Afrikas schon bereist, Ghana aber noch nicht. Seine Expertise ist für die Gruppe wertvoll. Er wird am Frankfurter Flughafen zur Gruppe hinzu stoßen.

Mit dabei sind auch Martin Buschmann, Benjamin Kempkens und Anne Gyamfi. Sie waren bei den letzten Partnerschaftsreisen 2008 bzw. 2018 nach Ghana mit dabei, können also ihre Erfahrungen mit in die Gruppe einbringen.

Das erste Mal fahren Alexander Fuchß, Helen Fuhr und Johannes Jochemczyk nach Ghana. Für sie wird diese Fahrt ein besonderes Abenteuer sein. Es ist außerdem das erste Mal, dass auch ein Dekan mit nach Ghana fährt. Es soll die Wichtigkeit der Partnerschaftsbeziehungen betonen.

Der ICE ist pünktlich, 20 Minuten später sind wir am Flughafen. Nach kurzer Zeit trifft auch Uli Baege zur Gruppe hinzu und wir sind komplett. Wir stellen uns in die Schlange und geben unser Gepäck auf. Zwei Gepäckstücke pro Person haben wir angemeldet, eine Tasche mit Solarlampen haben wir mit dabei, kleine Flaggen unserer Landeskirche, einen Koffer voller Begrüßungsgeschenke. Wir werden in den nächsten 14 Tagen vielen Menschen begegnen. Es dauert etwas, aber alles gelingt problemlos. Letztendlich hat jeder/jede glücklich sein Ticket in der Hand und es kann losgehen. Bis zum Abflug haben wir noch Zeit, um ein Foto zu machen.

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Um 11:00 Uhr checken wir ein. Wir fliegen mit Alitalia. Man begrüßt uns im Flugzeug mit „Buon Giorno“. Geringfügig verspätet hebt die Maschine ab.

Kurze Zeit später schon erreichen wir Rom [B]. Das Flugzeug landet pünktlich um 13:40 Uhr. Wir haben noch ein wenig Zeit zu unserem Anschlussflug, manche essen eine Kleinigkeit zwischendurch. Dann begeben wir uns zum Gate, von dem aus die Maschine nach Accra abfliegt. Als wir unser Flugzeug besteigen, ist jemandem kurz vorher ein kleines Unglück passiert. Die Kotztüten, die in jeder Sitztasche vorhanden sind, waren nicht schnell genug zur Hand. Das Missgeschick ereignete sich ausgerechnet auf den Sitzen, auf denen Alexander Fuchß und Martin Buschmann sitzen. „Die Armen!“, denken wir. Doch dann wendet sich das Blatt. Beide bekommen kurzerhand ein kostenloses Upgrade und werden in die erste Klasse verfrachtet. Ihre Augen leuchten!

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Mit mehr Platz und ein wenig mehr Komfort reisen Sie also erster Klasse nach Accra.

Der Blick auf dem Fenster lässt alles weit weg erscheinen. Wir fliegen über Sizilien, fliegen an Lampedusa vorbei, erreichen den afrikanischen Kontinent, unter uns ist die Sahara zu sehen. Im Flugzeug angenehme 18° C, aussen -39° C, unten vor Hitze kaum auszuhalten.

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Als wir in Accra [C] ankommen, ist es schon längst dunkel. Der Flug landet 1 Stunde verspätet. Es ist gegen halb Neun. Im Landeanflug schaut man aus dem Fenster auf eine Stadt, die sich wie ein Lichterteppich vor unseren Augen ausbreitet. 5 Millionen Einwohner zählt die Stadt, die Peripherie eingeschlossen. Viele Hochhäuser oder Wohnsiedlungen gibt es allerdings nicht, so wird in die Breite gebaut.

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Am Flughafen müssen wir mehrere Passkontrollen über uns ergehen lassen, uns werden Fragen gestellt, wir werden fotografiert, Fingerabdrücke werden genommen - man fühlt sich wie ein kleiner Verbrecher. Jemand aus unserer Gruppe hat nicht damit gerechnet, seinen Impfpass vorzuzeigen, völlig überrascht wühlt er in seiner Tasche, Schweißperlen treten auf seine Stirn. Doch dann kommt eine erlösende Frage: „Reisen Sie das erste Mal nach Ghana?“ – „Ja!“ lautet die Antwort. Das reicht und er wird durchgewunken - Gott sei Dank!

Am Kofferband begegnen wir Joseph, der schon länger auf uns gewartet hat und uns nun in Empfang nimmt. Und dann verlassen wir endlich das Flughafengebäude. Eine Wand schwül-feucht-warmer Luft schlägt uns entgegen.

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Ein Kleinbus der Asante Presbytery Church of Ghana fährt uns zu unserem Hotel, indem wir die nächsten beiden Nächte übernachten werden. Obwohl das „Otumfuo Hotel“ mit „Royal Class“ wirbt, ist da noch Luft nach oben. Der Standard ist einfach, das Bett ist hart, aber die Klimaanlage läuft, man wird es für zwei Nächte aushalten können. Wir bringen unsere Sachen aufs Zimmer.

Auch wenn das Essen im Flugzeug nicht schlecht war, war es für manche doch zu wenig. Man könnte noch etwas essen gehen, bemerken einige. Obwohl wir alle müde und erschöpft sind, fahren wir also noch los, in die Stadt. Fred und Joseph begleiten uns. In einem Straßenrestaurant unweit des Flughafens nehmen wir Platz. Das Restaurant hat seinen ganz eigenen Charme. Rundherum erklingt laute Musik, über uns donnert alle 15 min ein Flugzeug hinweg. Wir bestellen gemeinsam für uns alle, es gibt Fisch und Hähnchen, Reis und Yam-Sticks, dazu Kaltgetränke. Gegen 0:30 Uhr fahren wir dann zurück. Verschwitzt und kraftlos, aber satt und zufrieden, fallen wir in unser Bett. Geschafft. Der erste Tag, der Weg nach Ghana.

Johannes

Karte von heute

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